Reststoff2Kraftstoff

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Förderung: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)

Abfälle der Papierindustrie für Biokraftstoffe nutzen

Um den Verkehrssektor CO2-neutral zu gestalten und klimaschädliche Emissionen zu senken, wird an Alternativen zu fossilen Energieträgern geforscht. Eine Option könnte die Aufbereitung von biogenen Industrie-Abfälle sein. Im jetzt gestarteten Projekt Reststoff2Kraftstoff erprobt ein Forschungsteam, wie aus Papierabfällen klimafreundliche Kraftstoffe hergestellt werden können. Dabei bilden die Beteiligten die ganze Prozesskette ab: vom Anfall der Reststoffe bis zum Motorentest der neuartigen Kraftstoffe.

Jedes Jahr fallen in der deutschen Papierindustrie mehr als zwei Millionen Tonnen Faserreststoffe an, hauptsächlich aus Holzfasern. Diese biogenen Papierabfälle nutzen die Forschenden im Projekt Reststoff2Kraftstoff weiter: Aus ihnen soll Kohlenstoffdioxid (CO2)-neutrales Rohöl gewonnen werden, das dann zu erneuerbarem Benzin und Diesel verarbeitet wird. Schließlich plant das Projektteam, die Kraftstoffe an Motoren von BMW und MAN sowohl auf dem Prüfstand als auch im echten Betrieb hinsichtlich ihrer Emissionen und der Kraftstoffqualität zu testen.

Im Projekt wird das thermo-katalytische Verfahren des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT im Pilotmaßstab weiterentwickelt. In zwei Stufen kann mit dem Verfahren Biomasse bei bis zu 800 Grad Celsius unter anderem in erneuerbares Rohöl umgewandelt werden. Den Projektpartnern geht es nicht nur darum, den CO2-Ausstoß im Verkehrssektor zu senken. Sie möchten auch den anschließenden Raffinierungsprozess so verbessern, dass die Kraftstoffe weniger Rußpartikel ausstoßen.

Die gesamte Produktionskette im Blick

Inwiefern das Bio-Rohöl in der bestehenden Infrastruktur konventioneller Raffinerien, wie der von Projektkoordinator Gunvor, genutzt werden kann, wird ebenfalls untersucht. Gleichzeitig will das Forschungsteam ein Konzept für eine großtechnische Anlage am Standort des Papierherstellers LEIPA erstellen, um vor Ort erneuerbares Rohöl aus biogenen Reststoffen zu produzieren.

Während des Projekts werden die rechtlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen der neuartigen Kraftstoffe bewertet. Beteiligt sind auch die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, die Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden und das Unternehmen Clariant Produkte.

Projektleiter: Veronika Grimm und Philipp Runge

Mitarbeiter: Kiana Niazmand

Projektpartner: Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (UMSICHT), Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden, Clariant Produkte GmbH, MAN Truck & Bus SE, LEIPA Georg Leinfelder GmbH, Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft, Gunvor Raffinerie Ingolstadt GmbH

Projektlaufzeit: 2021 – 2024

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