Freistaat Bayern und UTN starten Zusammenarbeit zur Nutzung von KI im Steuerwesen

Nürnberg, 25. September 2025 – Mit der heutigen Vertragsunterzeichnung zwischen der Technischen Universität Nürnberg (UTN) und dem Bayerischen Landesamt für Steuern fällt der Startschuss für die Zusammenarbeit. Ziel ist es, Künstliche Intelligenz (KI) noch stärker für die Steuerverwaltung nutzbar zu machen und dadurch die Prozesse für die Steuerzahler effizienter zu gestalten. Durch die enge Kooperation von Universität und Verwaltung fließen praxisnahe Forschungsergebnisse direkt in Anwendungen ein, die zur Lösung aktueller steuerlicher Herausforderungen beitragen – ein entscheidender Vorteil in einem sich rasant entwickelnden Technologiefeld.

Nächste Schritte im Projekt

Die Zusammenarbeit beginnt bereits im Herbst 2025. Im ersten Jahr werden bis zu sechs wissenschaftliche Mitarbeitende eingestellt, die vor allem an der Anwendung großer Sprachmodelle im Steuerwesen forschen. Ergänzt wird das Team durch weitere Mitarbeitende der UTN. Die Projektleitung übernimmt Prof. Dr. Josif Grabocka, Inhaber der Professur für Machine Learning an der UTN. „Damit entsteht ein innovativer Forschungs- und Entwicklungsraum. Hier arbeiten UTN-Forschende und die Expertinnen und Experten des Bayerischen Landesamts für Steuern Hand in Hand, um KI-Lösungen für die Praxis der Steuerverwaltung nutzbar zu machen,“ sagt Prof. Dr. Grabocka. Der Hauptstandort der Kooperation wird das Interimsgebäude der UTN in der Ulmenstraße in Nürnberg sein.

Konkreter Nutzen für Steuerzahler und -verwaltung

Im Mittelpunkt stehen Anwendungsfelder, die für beide Seiten – Steuerzahler und Verwaltung – direkte Vorteile bringen sollen, unter anderem die Anwendung großer Sprachmodelle, die steuerbezogene Anfragen der Beschäftigten in den Finanzämtern beantworten können und über numerische und rechtliche Argumentationsfähigkeiten verfügen. Auch soll eine automatisierte Identifizierung prüfungswürdige Teile von Steuererklärungen erkennen können.

Ziel ist es, dadurch Verwaltungsabläufe zu beschleunigen, Kosten zu senken und die Qualität der Steuerentscheidungen zu erhöhen. Damit wird nicht nur die Steuerverwaltung effizienter, sondern auch der Service für die Bürgerinnen und Bürger verbessert.

Starke Kooperation zwischen Staat und Wissenschaft

„Wir verbinden Spitzenforschung mit konkreten Anwendungsfeldern! So nutzen wir die Potenziale von KI zum Vorteil aller, erleichtern Menschen die Arbeit und schaffen einen Mehrwert für unsere Bürgerinnen und Bürger. Mit dieser Kooperation wird intern vorhandenes Know-how gesichert und nachhaltig weiter ausgebaut. Darüber hinaus werden die Fachkompetenzen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der Universität gezielt in konkrete Projekte der Verwaltung eingebunden, um Innovation praxisnah umzusetzen und die digitale Transformation weiter voranzutreiben!“, freut sich Finanz- und Heimatminister Albert Füracker.

„Die Zusammenarbeit ist ein Paradebeispiel für die enge Verzahnung von öffentlicher Verwaltung und Wissenschaft und damit ein Innovationstreiber für die bayerische Steuerverwaltung. Sie ist ein klares Signal dafür, wie sinnvoll
die Zusammenarbeit zwischen Staat und Hochschulen sein kann”, sagt Andreas Koch, Vizepräsident des
Bayerischen Landesamts für Steuern und Leiter des dortigen IT-Bereichs.

Die UTN und das Finanzministerium des Freistaates Bayern hatten bereits im vergangenen Jahr eine Absichtserklärung zur Durchführung gemeinsamer KI-Projekte zur Automatisierung der Arbeitsprozesse in der Steuerverwaltung unterzeichnet. In der Folge haben die UTN und das Bayerische Landesamt für Steuern nun die Zusammenarbeit gestartet. Die ersten beiden Projekte behandeln in der KONSENS-Anwendungsentwicklung die Identifizierung prüfungswürdiger Steuererklärungen sowie im Bereich des BAItaxlabs (Bavarian AI taxation laboratory am Bayerischen Landesamt für Steuern) den zielgerichteten und nachhaltigen Einsatz großer Sprachmodelle in der Steuerverwaltung.

Pressebilder zum Download:

Pressefoto Vertragsunterzeichnung (Copyright: André De Geare)


Über die Technische Universität Nürnberg

Die 2021 gegründete Technische Universität Nürnberg (UTN) ist die erste Neugründung einer staatlichen Universität in Bayern seit 1978. Die UTN versteht sich als ein lebendiges Labor der Ausgestaltung einer Universität für das Zeitalter der KI und der rasch voranschreitenden Veränderungen in Technologie, Wirtschaft und Gesellschaft. Die UTN strebt an, ein wichtiger regionaler Impulsgeber in der Forschung, Lehre und im Transfer sowie eine international führende Universität des 21. Jahrhunderts mit regionaler Verankerung bei einer gleichzeitigen globalen Ausrichtung zu werden.

Der 37 Hektar große und nachhaltige UTN-Campus wird das Zentrum des neuen Stadtteils Lichtenreuth in Nürnberg in der Nähe der historischen Innenstadt bilden. Etwa 6.000 Studierende, 200 Professorinnen und Professoren und mindestens 2.000 Mitarbeitende werden hier Platz finden. Studiengänge werden Aspekte von Technologie, Liberal Arts, Social Sciences und Natural Sciences integrieren, um Studierende auf die interdisziplinären Anforderungen der neuen Arbeitswelt ideal vorzubereiten.


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Deputy Head of Unit

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