Prof. Dr. Gyburg Uhlmann

Founding Chair

Department Liberal Arts and Social Sciences

Über

Prof. Dr. Gyburg Uhlmann ist Gründungs-Chair des Departments of Liberal Arts and Social Sciences an der Technischen Universität Nürnberg (UTN) und Professorin für Klassische Philologie (Gräzistik). Sie studierte Klassische Philologie und Archäologie in Marburg und Heidelberg, wurde 2001 mit einer Dissertation zum Verhältnis von Mathematik und Philosophie im Platonismus promoviert (summa cum laude) und habilitierte sich 2003 mit einer Arbeit zum antiken Platonunterricht. Nach Forschungsaufenthalten, u. a. an der Harvard University, und Lehrstuhlvertretungen in Heidelberg und Münster war sie von 2007 bis 2023 Professorin für Klassische Philologie an der Freien Universität Berlin, wo sie neben Vorstandstätigkeiten in verschiedenen Exzellenzclustern und Graduiertenschulen das Aristotelismus-Zentrum Berlin leitete und Sprecherin des Sonderforschungsbereichs 980 „Episteme in Bewegung. Wissenstransfer von der Alten Welt bis in die Frühe Neuzeit“ war.

Ihre wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen in der antiken Philosophie, insbesondere im Platonismus und Aristotelismus, in der antiken Wissens- und Bildungsgeschichte sowie in der Rhetorik und politischen Kommunikation. Ein besonderer Fokus gilt den historischen Formen und Theorien von Wissenserzeugung und -vermittlung und deren Bezug zu gegenwärtigen Fragen von Rationalität, öffentlicher Rede und digitaler Kommunikation. Sie verbindet Philosophie-, Wissens- und Rhetorikgeschichte mit Digital Humanities und aktuellen Fragestellungen zum Verhältnis von menschlicher und künstlicher Intelligenz und befasst sich mit Analysen zu großen Sprachmodellen wie ChatGPT und ihren Effekten auf Sprache, Kommunikation und Gesellschaft.

 

Publikationen

Zu ihren Publikationen zählen u. a.

  • „Rhetorik und Wahrheit. Ein prekäres Verhältnis von Sokrates bis Trump“ (Metzler, 2019),
  • „Stil und Elliptik: Die Rolle der Leser“, in: Stil und Rhetorik“ (Hg. E. Geulen, M. Möller, 2022),
  • „Scheitern in den Sokratischen Dialogen Platons“, Zeitschrift für Kulturphilosophie 2/2023,
  • „Programmatische Anfangssätze in Aristotelischen Pragmatien“, in: Aristoteles-Kommentare und ihre Überlieferung (De Gruyter, 2024),
  • „Dasselbe Odyssee-Zitat in Platons Dialogen Laches und Charmides“, in: Logbuch Wissensgeschichte (Harrassowitz, 2024).

Neuere Arbeiten umfassen

  • „The Rhetorical Strategies of @realDonaldTrump and the Refusal of Discursive Argumentation“, in: The Great Disruptor (Palgrave Macmillan, 2025),
  • „The Even Sheen of AI: Kitsch, LLMs, and Homogeneity“ (arXiv 2025, under review bei Ethics and Information Technology),

sowie die im Erscheinen befindlichen Beiträge

  • „Mistakes, Akrasia, Reason – A Philosophical Comment on Robert Noggle’s Book on Manipulation“,
  • „On Symbolic Mathematics, Stoic Language Theory and How to Define Losers“, in: Losers of the Scientific Revolution (Hrsg. D. Garber, D. Jalobeanu).

Darüber hinaus publiziert sie regelmäßig in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und in Forschung & Lehre und engagiert sich in der Wissenschaftskommunikation und in zahlreichen Kooperationen mit Schulen und Lehrkräftefortbildungen.

Im Wissenschafts- und Hochschulmanagement ist Gyburg Uhlmann in zahlreichen Funktionen tätig. Als Gründungs-Chair der UTN verantwortet sie den Aufbau des geistes- und sozialwissenschaftlichen Departments, die Entwicklung interdisziplinärer Studiengänge und die Etablierung von Schnittstellen zwischen Geistes-, Sozial- und Technikwissenschaften. Sie ist Mitglied der Wissenschaftlichen Kommission Niedersachsen, des Exzellenzrats der Universität Hamburg und wirkt in nationalen und internationalen wissenschaftspolitischen Gremien mit.