Klimaschutz

Wir übernehmen Verantwortung für Klimaschutz

Die UTN ist in einer besonderen Situation: 2021 neu gegründet, bauen wir aktuell die gesamte Universität komplett neu auf. Daher treffen wir heute strategische Entscheidungen, um die Entwicklung von Campus, Betrieb, IT und Mobilität klimaschonend zu gestalten. Das Klimaschutzkonzept trägt aktiv dazu bei, unserem Ziel der Treibhausgasneutralität 2040 Stück für Stück ambitioniert und realistisch näherzukommen.

Das Konzept – inklusive Treibhausgasbilanz (nach dem international anerkannten Standard Greenhouse Gas Protocol), Szenarien und Reduktionsstrategie – haben wir von Mai 2024 bis Mai 2025 in Kooperation mit der Nachhaltigkeitsberatung  plant values erarbeitet. Das Konzept wurde am 5. Juni 2025 vom Präsidium beschlossen.

PDF-Download Klimaschutzkonzept

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) fördert das Projekt.

Gemeinsamer Beteiligungsprozess für das Klimaschutzkonzept

Klimaschutz gelingt nur gemeinsam, deshalb haben wir das Konzept mit vielen Beteiligten aus der Universität entwickelt – offen, transparent und partizipativ. In Interviews, Workshops und Gesprächen brachten sich Mitarbeitende aus allen Bereichen der Universität ein – von IT, Governance, HR und Real Estate bis hin zu Studierenden. Gemeinsam haben wir Emissionen berechnet, Szenarien analysiert und einen Maßnahmenplan entwickelt.

Treibhausgasbilanz 2023 im Überblick

Zunächst haben wir unsere Treibhausgas-Emissionen erstmals für das Jahr 2023 bilanziert. Ergebnis: 259 Tonnen CO₂e (CO₂-Äquivalent bzw. Kohlendioxid-Äquivalent), das entspricht rund 2,2 Tonnen CO₂e pro Universitätsangehörigem. Wir nutzen diese Daten als Grundlage, um gezielt Emissionen zu reduzieren.

THG-Bilanz nach Scopes


Wir haben unsere Emissionen nach GHG Protocol erfasst. Dabei haben wir alle obligatorischen und für uns wesentlichen Emissionskategorien in den Scopes erfasst. 87 % der Emissionen stammen aus Scope 3 (vorgelagerte Prozesse) und 13 % aus Scope 2 (eingekaufte Wärme und Strom).

THG-Bilanz nach Hot Spots

Zur besseren Verständlichkeit haben wir die Emissionskategorien des GHG Protocols in vier aus unserer Sicht relevante Hot Spots zusammengefasst. Diese vier Hot Spots zeigen die CO₂e in Tonnen in Mobilität, Beschaffung, Betrieb und Bau.

Klimaschutzszenarien bis 2050

Wie geht es nach 2023 weiter? Wie entwickeln sich die Emissionen der UTN in den kommenden Jahrzehnten – mit und ohne gezielte Klimaschutzmaßnahmen? Um diese Frage zu beantworten, haben wir zwei mögliche Zukunftsszenarien modelliert, jeweils in 5-Jahres-Schritten bis zum Jahr 2050.

Im sogenannten Referenzszenario wird deutlich, wie stark die Emissionen steigen könnten, wenn keine gezielten Maßnahmen zum Klimaschutz ergriffen werden. Dem gegenüber steht das Klimaschutzszenario: Es zeigt, wie deutlich sich Emissionen durch strategisches und verantwortungsvolles Handeln reduzieren lassen.

Zwei Pfade, eine Entscheidung: Wir entscheiden uns für das Klimaschutzszenario. Ein klares Bekenntnis.

Unsere Klimaziele

Konkret heißt das, die UTN verfolgt klare Klimaziele: Ab 2028 wollen wir Treibhausgasneutralität in Scope 1 und 2 erreichen, bis spätestens 2040 Netto-Null über alle Bereiche hinweg. Dabei setzen wir auf eine enge Verknüpfung von Klimaschutz mit Forschung, Lehre und Lernen, Verwaltung und Campusentwicklung.

Mehrwerte für

unsere Studierenden

Grüner Campus zum Lernen und Leben
Mitgestalten, direkter Good-Practice- Bezug
Zukunftsfähig studieren und forschen

unsere Universität

Klarer strategischer Plan
Kosten sparen
Vorreiterrolle lokal, national, global

unsere Mitarbeitenden

Transparenz und klare Orientierung
Klimaschutz im Arbeitsalltag verankert

die Öffentlichkeit

Regionaler Impuls und Vorbild
Offener Dialog
Innovationsschub für die Stadt

Unsere Maßnahmen in 7 Handlungsfeldern

Auf Basis unserer THG-Bilanz haben wir unsere Hot Spots und deren voraussichtliche Entwicklung bis 2050 analysiert und unsere Ziele in Maßnahmen heruntergebrochen. Durch Vorgabe des Fördermittelgebers wurden die Maßnahmen in folgende 7 Handlungsfelder kategorisiert.

kurzfristig: 1 Jahr, mittelfristig: 5 Jahre, langfristig: mehr als 5 Jahre

Beschaffung

Strategische Maßnahmen

Schulungen zu nachhaltiger Beschaffung
Kriterienkatalog und Richtlinien entwickeln
Lieferanteninfos für Transparenz erfassen

Quick Wins

  • Notwendigkeit von Beschaffungen prüfen
  • Interner Austausch-Channel und eGon Plattform (entbehrliche Gegenstände online) nutzen

Betrieb

Strategische Maßnahmen

Digitales Ressourcenmonitoring
Zero-Waste und Papierreduktion
EMAS-Umweltmanagement einführen

Quick Wins

  • Wurmbox für Biomüll
  • Standby-Geräte mit Steckdosenleisten
  • IT-Spenden für Schulen / Sozialkaufhäuser
  • Energiesparinfos für Uniangehörige

Erneuerbare Energie

Strategische Maßnahmen

weitere PV-Flächen
Energiespeicher und Lastenmanagement
Kooperationen zur Abwärmenutzung

Mobilität

Strategische Maßnahmen

Integriertes Mobilitätskonzept
Förderung Jobticket
Emissionsfreier Fuhrpark
Dienstreisen klimafreundlich gestalten

Quick Wins

  • Virtuelle Alternativen zu Reisen
  • E-Bikes und Fahrräder
  • Fußgänger-Infrastruktur
  • Mitfahrplattform
  • Einsatz für bessere Radverbindung zwischen Standorten

Campusinfrastruktur

Strategische Maßnahmen

Smart-Campus mit KI-Automation
Energiepositives Leuchtturm-Gebäude
Nachhaltiger Gebäudestandard
„Schwamm“-Campus, Regenwassernutzung

Quick Wins

  • Blühwiesen
  • Leitlinie für zirkuläre Baustoffe

Flächenmanagement

Strategische Maßnahmen

Bedarf vor Neubauten prüfen
Optimale Flächennutzung und weniger Versiegelung
Grüner Campus mit Begrünung und Imkerei

Quick Wins

  • Mobiles Arbeiten berücksichtigen
  • Flexible Raumkonzepte
  • Effiziente Flächennutzung sichern

IT

Strategische Maßnahmen

Nachhaltiges Gerätelebenszyklus-Management
Ressourcenschonendes Datenmanagement
Virtualisierung statt dedizierter Server

Quick Wins

  • Serverbereinigung und Löschroutinen
  • Datenmüll reduzieren
  • Green Coding
  • Energiesparhardware nutzen
  • Geräte in Energiemodus/Nutzung optimieren
  • Meetings effizient gestalten
  • MDM-gestützte Wartung und Updates

Vom Konzept zur Praxis

Konzepte allein reichen nicht – entscheidend ist, dass sie priorisiert, umgesetzt, überprüft und verstetigt werden. Deshalb denken wir Klimaschutz als kontinuierlichen Prozess mit klaren Zuständigkeiten, regelmäßiger Evaluation und Raum für Weiterentwicklung: 

  • Jährliche THG-Bilanzierung
  • Regelmäßige Überprüfung und Weiterentwicklung des Klimaschutzkonzepts
  • Verzahnung und Integration mit der Nachhaltigkeitsstrategie und weiteren Konzepten
  • Einbindung in Governance und Prozesse

So schaffen wir Strukturen, die wirken – heute, morgen und langfristig. Damit wird unser Klimaschutzkonzept zum lebendigen Bestandteil unserer Universität.

FAQ

Weil wir jetzt die Chance haben, von Anfang an alles richtig zu machen: statt später nachzurüsten, planen wir Nachhaltigkeit direkt mit – in Gebäuden, Prozessen, IT, Lehre und Mobilität. Das spart langfristig Emissionen, Kosten und Energie.

Um die Klimawirkung verschiedener Treibhausgase vergleichbar zu machen, wurde die Einheit CO₂-Äquivalent eingeführt. Sie drückt aus, wie stark ein Gas im Vergleich zu Kohlendioxid zum Treibhauseffekt beiträgt.

Netto-Null bedeutet, dass alle vom Menschen verursachten Treibhausgasemissionen durch geeignete Maßnahmen wieder aus der Atmosphäre entfernt werden müssen. Erst wenn diese Emissionen vollständig durch natürliche oder technische Senken ausgeglichen sind, ist die Klimabilanz netto gleich Null.

Das Klimaschutzkonzept ist Teil der entstehenden Nachhaltigkeitsstrategie. So wird sichergestellt, dass es kein Einmalprojekt, sondern ein dauerhafter Kompass für die Entwicklung der Uni ist – wissenschaftlich, visionär und praxisnah.

Es gab vielfältige Beteiligungsformate, um Klimaschutz gemeinsam zu gestalten: Interviews mit Mitarbeitenden und Studierenden, Maßnahmen-Workshops, Online-Informationsveranstaltungen sowie die Möglichkeit, Feedback per E-Mail oder über Tools wie Miro einzubringen. Auch der Austausch im Kernteam Klimaschutz sowie Präsentationen, Diskussionen und Rückmeldungen in Präsidium und Kommissionen waren Teil dieses partizipativen Prozesses.

Im Greenhouse Gas Protocol werden Emissionen in Scopes eingeteilt, um verschiedene Quellen klar zu unterscheiden:
Scope 1: Direkte Emissionen, die selbst verursacht werden durch z.B. eigene Verbrennungsprozesse, z. B. durch Heizkessel, Verbrenner-Fahrzeuge oder Notstromaggregate.
Scope 2: Indirekte Emissionen aus eingekauftem Strom, Wärme oder Kühlung.
Scope 3: Alle anderen indirekten Emissionen, z. B. aus Beschaffung, Mobilität, Lieferketten oder Veranstaltungen.

Bei unserer Universität liegen in Scope 1 aktuell keine Emissionen vor, weil es keine direkten Verbrennungsvorgänge oder Emissionen auf dem Campus gibt – wir heizen nicht mit fossilen Brennstoffen vor Ort und betreiben keine Fahrzeuge mit fossilen Treibstoffen. Die direkten Emissionen sind also null. Aktuell entstehen unsere Emissionen über Scope 2 (Strom und Wärme) und Scope 3 (z.B. Mobilität, Beschaffung).

Wenn du weitere Fragen hast, helfen wir dir gerne weiter.

  sustainability@utn.de