
Der große und der kleine Dutzendteich sind die beiden größten „Teiche“ einer Weiherlandschaft im Südosten Nürnbergs. Die beiden Seen sind Teil des Naherholungsgebietes Volkspark Dutzendteich. Sie werden vom Fischbach durchflossen und zusätzlich vom Langwasser gespeist.
Kaiser Ludwig der Bayer erteilte 1337 dem Reichsforstmeister Konrad Waldstromer die Genehmigung, die Weiheranlage auf Reichsboden zu errichten. Durch das Aufstauen mehrerer Bäche entstand der Dutzendteich. Das Privileg der Waldstromer wurde 10 Jahre später durch Kaiser Karl IV. erneuert. 1495 erwarb der Innere Rat die Wasserfläche und die inzwischen errichtete Mühle für die Reichsstadt Nürnberg. Seit diesem Jahr wurde auch der Fischbach in den Dutzendteich geleitet und am Ausfluss wurden zwei Hammerwerke errichtet. Viel später – 1825 – erwarben die Gebrüder Spaeth die Anlage und bauten sie zur ersten Maschinenfabrik Bayerns aus. Mitte der 1950er Jahre wurde der Standort aufgegeben und in der Folge mit Wohnhäusern bebaut.[2]
Bereits im 17. Jahrhundert war der Dutzendteich ein beliebtes Ausflugsziel. 1638 wurde zum ersten Mal ein Schankrecht erteilt, 1713 am Nordwestufer das „Wirtshaus am Dutzendteich“ erbaut. 1813 konnten die Gäste auf Gondeln und Kähnen fahren, im Winter Schlitten fahren oder auf Schlittschuhen laufen. Die Gondel „Preciosa“ bot 1826 Platz für zwölf Fahrgäste und vier Ruderer. Ende des 19. Jahrhunderts setzte man elektrische Boote der Firmen Schuckert und Späth ein. Eine Strandpromenade, Cafés und eine Badeanstalt wurden errichtet. Weitere Gasthäuser siedelten sich an. Das von der Stadt erbaute „Wirtshaus am Dutzendteich“ wurde 1899 durch das beliebte „Park-Café-Wanner“ ersetzt.
1906 fand im benachbarten Luitpoldhain die bayerische Landesausstellung statt, die auch das Dutzendteichgelände einbezog. Eine besondere Attraktion war der am Südufer erbaute Leuchtturm, der als Aussichtsturm konzipiert war und die Scheinwerfersignale eines echten Leuchtturms imitierte. Die Besucher wurden mit einem elektrischen Aufzug im Turminneren auf die Aussichtsplattform gebracht. 1912 wurden die ursprünglich vier Nummernweiher Bestandteil des Tiergartens. Schon früh entdeckten die Nationalsozialisten das Gelände und errichteten dort ihr Reichsparteitagsgelände. Der bei den Nürnbergern beliebte Leuchtturm wurde am 29. Oktober 1936 gesprengt. Er stand dem Bau der Kongresshalle im Weg. Für dieses Bauwerk wurde auch ein Teil des Dutzendteiches zugeschüttet.
Der Name Dutzendteich kommt nicht etwa von ehemals dort vorhandenen zwölf Teichen (es waren nur acht). Einige Quellen besagen, dass sich der Begriff Dutzendteich von der altdeutschen Bezeichnung Doutze für Schilfrohr ableitet. Andere Quellen, wie der „Pfinzing-Atlas“ von 1594, nennen die Bezeichnung Tutschetey, was schlammiges Gelände bedeutet. Heute liegt neben dem großen Dutzendteich (früher oft auch „Dutzenteich“ geschrieben) der kleine Dutzendteich, der Flachweiher und weitere, kleinere Weiher, die als „Nummernweiher“ bezeichnet werden. Von den ursprünglich vier Nummernweihern sind nur noch zwei erhalten.